Aktion des Kinderschutzbundes Würselen.

Gründe zum Feiern gibt es ausreichend. Aber die Corona-Lage lässt es leider nicht zu. Der Kinderschutzbund Würselen ist deshalb etwas bedröppelt. In diesen Tagen wird die Einrichtung 40 Jahre alt. „Das hätten wir wirklich sehr gerne entsprechend gewürdigt, aber das geht ja leider nicht so, wie wir uns das vorstellen“, sagt der Vorsitzendes des Bundes, Jürgen Schulz-Wachler. So werden zumindest eine Internet-Ausstellung in den nächsten Wochen sowie eine Aktion zum Weltkindertag (20. September) davon künden. In einer Gesprächsrunde, zu der Schulz-Wachler und die Geschäftsführerin Ulla Wessels sowie Birgit Engels-Maassen und Vorstandsmitglied Dr. Anton Gülpen einluden, blickten die Verantwortlichen stolz zurück und auch in die Zukunft. Und nicht zuletzt an vorderer Stelle auf die Gegenwart. Im Familienzentrum „Klatschmohn“, beheimatet im Montessori-Kinderhaus in Broichweiden leitete Jürgen Schulz-Wachler als erster Vorsitzender des Würselener Ortsverbandes ein: „Lügde, Bergisch-Gladbach, Münster: Die zahlreichen Fälle brutaler, sexualisierter Gewalt in letzter Zeit machen uns fassungslos“, sagt Jürgen Schulz-Wachler, 1. Vorsitzender des Würselener Ortsverbandes.

„Deshalb wollen wir mit der der Kampagne ´Kinder sind unantastbar` ein deutliches Zeichen setzen“, so Ulla Wessels, die Geschäftsführerin, weiter. „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein riesiges gesellschaftliches Problem, das wir gemeinsam angehen müssen.“ 30 prominente Männer und Frauen unterstützen den Kinderschutzbund in Nordrhein-Westfalen bei dieser Kampagne. Dazu gehören die Schauspieler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt, die Olympiasiegerinnen Ingrid Klimke und Ulrike Nasse-Meyfarth sowie NRW-Familienminister Joachim Stamp und Ministerpräsident Armin Laschet.

Zum Weltkindertag (20.09.) veröffentlicht der Kinderschutzbund Würselen auf seiner Website und auf Facebook Fotos der beteiligten Prominenten. „Außerdem verteilen wir in Würselen, Herzogenrath und Alsdorf Poster. Darauf wird auf den ersten Blick ersichtlich, wie viele bekannte Männer und Frauen unser Engagement gegen sexualisierte Gewalt unterstützen“, sagt Ulla Wessels. Organisiert wurde die Aktion von den Orts- und Kreisverbänden des Kinderschutzbundes in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Landesverband.

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein Massenphänomen. Die Weltgesundheitsorganisation geht für Deutschland von einer Million Mädchen und Jungen aus, die sexualisierte Gewalt erlebt haben oder erleben. Statistisch gesehen sind das pro Schulklasse ein bis zwei betroffene Kinder.„Wir alle müssen wachsam sein und darauf achten, wie es den Kindern in unserer Umgebung geht“, erklärt Jürgen Schulz-Wachler vom Kinderschutzbund in Würselen. Dazu gehören Verwandte und Bekannte genauso wie das Personal in Kitas, Lehrkräfte, Ärztinnen und Ärzte und die Polizei. „Was tue ich bei einem Verdacht auf sexualisierte Gewalt? Das müssen alle wissen, die mit Kindern arbeiten – und da gibt es noch viel zu tun“, betont Ulla Wessels. Wichtig sei es, mit seinen Wahrnehmungen nicht allein zu bleiben und sich von Fachleuten beraten zu lassen.

Birgit Engels-Maassen zum Abschluss: Es muss allen klar werden, dass (sexualisierte) Gewalt gegen Kinder ein Tabubruch ist, der niemals geduldet werden darf!Für eine weitere Aktion haben sich die Würselener Kinderschützer stark gemacht und viel Zeit investiert. Masken als Schutz vor der Corona-Pandemie – diese wurden vom Land NRW bereit gestellt – hatte das Land allen Kindertagesstätten zukommen lassen. Diese wurden auch von den Würselener Kindern des Familienzentrums Klatschmohn und der OGS der Grundschule Weiden individuell umgestaltet und bemalt. Das Thema hieß dabei „Kinderrechte“. Ulla Wessels merkt dazu an: „Hier sind im Rahmen der 10 wichtigsten Rechte für Kinder vor allem die der Rechte auf Gesundheit, auf Schutz vor Gewalt sowie auf den Schutz der Privatsphäre und Würde thematisiert worden“. Weitere Informationen www.kinderschuetzer.info (mali)Foto: Schade, dass nicht gefeiert werden darf. Aber dennoch gaben sich (von links) Birgit Engels-Maassen, Dr. Anton Gülpen, Ulla Wessels und Vorsitzender Jürgen Schulz-Wachler viel Mühe, zum Weltkindertag und zum 40jährigen Bestehen des Würselener Kinderschutzbundes aufzuklären und zum gemeinsamen Kampf gegen sexualisierte Gewalt aufzurufen. (Foto: Sigi Malinowski)